Pressemitteilung vom 20. Februar 2025
Bilanz des Helfens 2024
20 Jahre Bilanz des Helfens – 20 Jahre Spendenkultur in Deutschland
Berlin, 20. Februar 2025 – Die „Bilanz des Helfens 2024“ zeigt, dass sich Deutschland auch nach 20 Jahren kontinuierlicher Analyse als spendenstarke Gesellschaft behauptet. 5,1 Milliarden Euro wurden im Jahr 2024 gespendet – eine Steigerung von 2 % gegenüber dem Vorjahr.
Jahresanalyse 2024: Veränderungen in der Spendenlandschaft
Die „Bilanz des Helfens 2024“ gibt detaillierte Einblicke in die Entwicklungen des vergangenen Jahres. Während sich die Gesamtspendensumme erhöht hat, gibt es deutliche Veränderungen bei den bevorzugten Spendenzwecken.
In 2024 hat sich die Not- und Katastrophenhilfe von 925 Millionen auf 725 Millionen Euro reduziert, bleibt aber auf einem höheren Niveau als noch vor fünf Jahren (2019). Gleichzeitig erleben kirchliche Organisationen einen Zuwachs von 138 Millionen Euro. Regionale (34 %) und nationale (22 %) Projekte werden in der Summe weiterhin stärker durch Spenden unterstützt als internationale Hilfsmaßnahmen (44 %).
Steigende Spendenhöhe unterstreicht Engagement
Die Studie zeigt, dass sich die Großzügigkeit der Spenderinnen und Spender weiter verstärkt hat, den die durchschnittliche Spendenhöhe pro Person ist deutlich gestiegen. Während im Jahr 2023 noch 40 Euro pro Spende gegeben wurden, liegt dieser Wert 2024 bei 43 Euro. Dieser Anstieg bedeutet eine erhebliche finanzielle Stärkung für gemeinnützige Organisationen. Er zeigt, dass diejenigen, die spenden, bereit sind, ihr Engagement weiter zu intensivieren und einen noch größeren Beitrag zu leisten.
Starkes Schlussquartal dank erfolgreicher Spendenansprache
Die „Bilanz des Helfens“ zeigt: Das vierte Quartal 2024 war außergewöhnlich stark und übertraf die Erwartungen deutlich. Zwar sind die Monate Oktober bis Dezember traditionell die spendenstärksten des Jahres, doch die Mobilisierung der Spenderinnen und Spender in diesem Zeitraum war 2024 besonders erfolgreich. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und hoher Inflation gelang es den spendensammelnden Organisationen offenbar sehr gut, mit gezielten Kampagnen, emotionalen Appellen und wirksamer Kommunikation die Menschen zum Jahresende noch einmal zum Spenden zu bewegen. Dies unterstreicht die Bedeutung strategischer Fundraising-Maßnahmen und zeigt, dass es in herausfordernden Zeiten besonders auf überzeugende Ansprache und Vertrauen ankommt.
Spenderreichweite stabilisiert sich auf Vor-Corona-Niveau
Im Jahr 2024 haben beeindruckende 16,7 Millionen Menschen Geld gespendet und damit erneut ihre Großzügigkeit unter Beweis gestellt. Die Spenderreichweite lag mit 25 % der Bevölkerung auf dem guten Niveau der vergangenen Jahre.
Jüngere Generationen engagieren sich stärker
Die Spenden der 30- bis 39-Jährigen stieg 2024 um 27 % – das dritte Jahr in Folge mit Zuwächsen. Dies deutet darauf hin, dass jüngere Generationen zunehmend soziale Verantwortung übernehmen. Gleichzeitig bleibt die Altersgruppe 60+ mit einem Anteil von 60 % die wichtigste Stütze der Spendenlandschaft.
Regionale Unterschiede im Spendenverhalten
Die Analyse zeigt bemerkenswerte regionale Unterschiede: Nordrhein-Westfalen bleibt mit 1,08 Milliarden Euro das Bundesland mit den höchsten Spendeneinnahmen. Bayern verzeichnet seit 2019 einen bemerkenswerten Anstieg von 11,8 %, was auf eine wachsende Spendenbereitschaft hinweist. In den neuen Bundesländern sank das Spendenaufkommen dagegen leicht um 1 % auf 643Millionen Euro.
Jahresanalyse 2024: Bedeutung der Spenden für die Gesellschaft
„Die „Bilanz des Helfens 2024“ zeigt, dass trotz wirtschaftlicher Herausforderungen das Vertrauen in gemeinnützige Organisationen weiterhin hoch ist. Spenden sind eine tragende Säule der Zivilgesellschaft und ermöglichen wichtige Hilfsleistungen – sei es in der humanitären Hilfe, im Umweltschutz oder in der Bildungsförderung. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger unterstreicht, dass Deutschland eine ausgeprägte Kultur des Gebens pflegt, die sich über zwei Jahrzehnte spürbar gefestigt hat.“ analysiert Martin Wulff, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrates e.V.
Rückblick auf zwei Jahrzehnte Spendenentwicklung
Seit 2005 beobachten der Deutsche Spendenrat e. V. und YouGov CP Germany GmbH, ehemals Consumer Panel Services (bis 2023 Teil der GfK Gruppe), die Entwicklung des Spendenverhaltens in Deutschland. In den ersten Jahren lag das jährliche Spendenvolumen bei durchschnittlich 4 Milliarden Euro, doch seit einem Jahrzehnt übersteigt es regelmäßig die 5-Milliarden-Marke. Die höchsten Spendeneinnahmen wurden mit 5,8 Milliarden Euro im Jahr 2021 verzeichnet – insbesondere bedingt durch humanitäre Krisen wie die Flutkatastrophe in Deutschland und den Krieg in der Ukraine.
Einladung zur Pressekonferenz
Die detaillierten Ergebnisse der „Bilanz des Helfens 2024“ und u.a. Betrachtungen zu den Spendenbarrieren der Nichtspenderinnen und Nichtspender werden im Rahmen einer Pressekonferenz am 20. Februar 2025 um 13:00 Uhr im Tagungszentrum der Bundespressekonferenz in 10117 Berlin, Schiffbauerdamm 40 und via Livestream auf www.pressekonferenz.tv vorgestellt.
Teilnehmer:
- Martin Wulff, Geschäftsführer – Deutscher Spendenrat e. V.
- Bianca Corcoran-Schliemann, Account Director – YouGov CP Germany GmbH
Die Erhebungen zur „Bilanz des Helfens“ werden von YouGov CP Germany GmbH, ehemals Consumer Panel Services (bis 2023 Teil der GfK Gruppe) und ein weltweit führender Anbieter von Daten und Analytik, im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V. durchgeführt. Sie stellen ein Teilergebnis der Studie YouGov Charity Individual, die auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer repräsentativen Stichprobe von 10.000 Panelteilnehmern basiert, dar. Das Panel YouGov Charity Individual ermittelt fortlaufend Daten zum Spendenverhalten von privaten Verbrauchern in Deutschland. Unter anderem werden Spendenvolumen, Spendenhöhe und bevorzugte Tätigkeitsbereiche abgefragt. Als Spende zählen die von deutschen Privatpersonen freiwillig getätigten Geldspenden an gemeinnützige Organisationen, Hilfs- sowie Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchen. Nicht enthalten sind Erbschaften und Unternehmensspenden, Spenden an politische Parteien und Organisationen und gerichtlich veranlasste Geldzuwendungen, Stiftungsneugründungen und Großspenden über 2.500 Euro.
Zur Erhebung
Die Erhebungen zur „Bilanz des Helfens“ werden von YouGov CP Germany GmbH, ehemals Consumer Panel Services (bis 2023 Teil der GfK Gruppe) und ein weltweit führender Anbieter von Daten und Analytik, im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V. durchgeführt. Sie stellen ein Teilergebnis der Studie YouGov Charity Individual, die auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer repräsentativen Stichprobe von 10.000 Panelteilnehmern basiert, dar. Das Panel YouGov Charity Individual ermittelt fortlaufend Daten zum Spendenverhalten von privaten Verbrauchern in Deutschland. Unter anderem werden Spendenvolumen, Spendenhöhe und bevorzugte Tätigkeitsbereiche abgefragt. Als Spende zählen die von deutschen Privatpersonen freiwillig getätigten Geldspenden an gemeinnützige Organisationen, Hilfs- sowie Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchen. Nicht enthalten sind Erbschaften und Unternehmensspenden, Spenden an politische Parteien und Organisationen und gerichtlich veranlasste Geldzuwendungen, Stiftungsneugründungen und Großspenden über 2.500 Euro.
Weitere Informationen
Martin Wulff
Deutscher Spendenrat e.V.
T +49 30 83001502
wulff@spendenrat.de
Lars Kolan
Deutscher Spendenrat e.V.
T +49 30 83001502
kolan@spendenrat.de
Bianca Corcoran-Schliemann
GfK
T +49 911 3953883
bianca.corcoran-schliemann@gfk.com
Zum Deutschen Spendenrat e.V.
Seit 30 Jahren setzen sich die Mitgliedsorganisationen des Deutschen Spendenrats e.V. für die Stärkung von Transparenz im deutschen Spendenwesen ein. Der Deutsche Spendenrat ist ein gemeinnütziger Dachverband von 73 spendensammelnden, gemeinnützigen Organisationen aus den Bereichen soziale und humanitäre Hilfe, Umwelt und Tierschutz, Kunst- und Kultur sowie Denkmalschutz. Mitglieder sind u.a. Deutsches Rotes Kreuz e.V., Arbeiter-Samariter-Bund, Maltester Hilfsdienst, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Bethel, DGzRS e. V., Aktion Deutschland Hilft, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, BILD hilft – Ein Herz für Kinder, World Vision, Care Deutschland oder OXFAM. Die Mitgliedsorganisationen setzen jährlich ein Geldmittelvolumen von rund 2 Mrd. Euro ein. Der Deutsche Spendenrat e.V. vertritt diese gegenüber der Öffentlichkeit sowie staatlichen, politischen und privaten Gremien. Die Mitglieder verpflichten sich, keine sittenwidrige Werbung einzusetzen und hohe Qualitätsstandards einzuhalten. Unter anderem sind Strukturen, Tätigkeit und Finanzen im Rahmen eines Jahresberichts jährlich und transparent offenzulegen. Verbraucher können sich beim Deutschen Spendenrat Informationen und Tipps für sicheres Spenden einholen. Seit dem Frühjahr 2017 verleiht der Deutsche Spendenrat e.V. ein Spendenzertifikat an Mitgliedsorganisationen. Das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. ist das einzige Prüfverfahren in Deutschland, bei dem externe Wirtschaftsprüfer die Qualitätskontrolle des Spendenzertifikats übernehmen.
Weitere Informationen über den Spendenrat finden Sie unter www.spendenrat.de. Worauf Sie beim Spenden achten sollten, erfahren unter www.Spenden-Kompass.de.
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Die „Bilanz des Helfens 2024“ können Sie hier herunterladen: