Pressemitteilung vom 28. Februar 2017

Bilanz des Helfens 2016

Spendenaufkommen 2016 unter Vorjahr, aber mit Rekord im Dezember

Berlin, 28. Februar 2017 – Die Deutschen haben 2016 rund 5,3 Milliarden Euro gespendet. Das ist das zweitbeste Ergebnis der letzten zehn Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr, das durch die Erdbeben in Nepal und die große Flüchtlingswanderung geprägt war, ist ein Minus von 4,9 Prozent zu verzeichnen. Der Dezember erreichte hingegen 2016 Rekordniveau. Das sind die Ergebnisse der GfK-Studie „Bilanz des Helfens“, die jährlich im Auftrag des Deutschen Spendenrats durchgeführt wird.

Rund 22,1 Millionen Menschen spendeten 2016 Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das etwa 600.000 Menschen weniger. Darüber hinaus sank auch der Betrag einer durchschnittlichen Spende von 37 auf 35 Euro. Die Spendenhäufigkeit stieg dagegen leicht von 6,6 auf 6,7 Spenden pro Person.

Spendenvolumen im Dezember auf Rekordniveau

Das Spendenvolumen im Dezember 2016 erreichte mit 1,2 Milliarden Euro ein neues Rekordniveau und lag rund 15 Prozent über dem Vorjahresmonat. Damit stieg auch der Anteil des traditionell wichtigsten Spendenmonats am gesamten Spendenvolumen auf 23 Prozent – das ist der bisher höchste gemessene Wert. Für dieses deutliche Plus sorgte vor allem die Gruppe der über 70-Jährigen, die sich besonders spendenfreudig zeigten. „Der Weihnachtsmonat Dezember gilt zwar als wichtiger Spendenmonat, der Anstieg des Spendenaufkommens auf ein neues Rekordniveau ist jedoch überraschend. Es zeigt einmal mehr, dass sich die Menschen nicht nur mehr Zusammenhalt und Mitmenschlichkeit wünschen, sondern eben auch etwas dafür tun“, sagt Daniela Felser, Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrats e.V.

Auch die unter 40-Jährigen haben das Spendenbudget gerade im Dezember deutlich erhöht. Insgesamt stieg der Anteil dieser Altersgruppe am gesamten Spendenaufkommen 2016 von 11,5 Prozent auf 13,0 Prozent. Die GfK-Ergebnisse zeigen, dass Geldspenden für Flüchtlinge auch verstärkt von den unter 40-Jährigen kommen.

Verluste für den Spendenzweck „Not- / Katastrophenhilfe“

Die Verluste im Spendenvolumen betreffen vor allem den Bereich humanitäre Hilfe und hier besonders die Not-/Katastrophenhilfe. Nach dem Anstieg im Vorjahr fiel das Spendenvolumen für den Spendenzweck Not /Katastrophenhilfe wieder annähernd auf das Niveau von 2014 zurück. Damals waren ebenfalls keine großen Katastrophen zu verzeichnen, die eine hohe Medienpräsenz erreichten. Daneben musste auch der Tierschutz ein leichtes Spendenminus verbuchen. Über dem Vorjahr lag hingegen das Spendenaufkommen für die Bereiche Umwelt-/Naturschutz und Kultur /Denkmalpflege.

Deutsche engagieren sich weiterhin für Flüchtlinge in Deutschland

Die GfK-Befragung zeigt, dass die Befürchtungen, die eigene Bevölkerung würde durch Flüchtlinge benachteiligt, etwas geringer waren als im Vorjahr.

Auch das Engagement der Deutschen für Flüchtlinge hierzulande ist ungebrochen. Rund 47 Prozent der deutschen Privatpersonen ab 10 Jahre – das sind insgesamt 31,9 Millionen Menschen – haben sich nach eigenen Angaben 2016 für Flüchtlinge in Deutschland engagiert. Dabei gaben 44 Prozent Sachspenden und 7 Prozent investierten Zeit in Form eines ehrenamtlichen Engagements.

Zur Studie

Die „Bilanz des Helfens“ im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V. ist ein Teilergebnis der Studie GfK CharityScope, die auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer repräsentativen Stichprobe von 10.000 Panelteilnehmern basiert.

GfK CharityScope ermittelt fortlaufend Daten zum Spendenverhalten von privaten Verbrauchern in Deutschland. Unter anderem werden Spendenvolumen, Spendenhöhe und bevorzugte Tätigkeitsbereiche abgefragt. Als Spende zählen die von deutschen Privatpersonen freiwillig getätigten Geldspenden an gemeinnützige Organisationen, Hilfs- sowie Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchen. Nicht enthalten sind Erbschaften und Unternehmensspenden, Spenden an politische Parteien und Organisationen und gerichtlich veranlasste Geldzuwendungen, Stiftungsneugründungen und Großspenden über 2.500 Euro.

Die Daten zum Engagement für Flüchtlinge in Deutschland sind Ergebnis einer Befragung in der Stichprobe von GfK CharityScope, die erstmals Anfang Januar 2016 durchgeführt und Anfang Januar 2017 wiederholt wurde.

Weitere Informationen

Daniela Felser
Deutscher Spendenrat e.V.
T +49 30 46705200
felser@spendenrat.de

Bianca Corcoran-Schliemann
GfK
T +49 911 3953883
bianca.corcoran-schliemann@gfk.com

Zum Deutschen Spendenrat

Seit fast 25 Jahren setzen sich die Mitgliedsorganisationen des Deutschen Spendenrats e.V. für die Stärkung von Transparenz im deutschen Spendenwesen ein. Der Deutsche Spendenrat ist ein gemeinnütziger Dachverband von 65 Spenden sammelnden, gemeinnützigen Organisationen aus den Bereichen soziale und humanitäre Hilfe, Umwelt und Tierschutz, Kunst- und Kultur sowie Denkmalschutz. Mitglieder sind u.a. Deutsches Rotes Kreuz e.V. Bundesverband, Arbeiter-Samariter-Bund, Maltester Hilfsdienst, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Bethel, Aktion Deutschland Hilft, Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Er vertritt diese gegenüber der Öffentlichkeit sowie staatlichen, politischen und privaten Gremien. Die Mitglieder verpflichten sich, keine sittenwidrige Werbung einzusetzen und hohe Qualitätsstandards einzuhalten. Unter anderem sind Strukturen, Tätigkeit und Finanzen im Rahmen eines Jahresberichts jährlich und transparent offenzulegen. Verbraucher können sich beim Deutschen Spendenrat Informationen zum richtigen Spendenverhalten einholen. Er bietet auch Fortbildungen und Einzelberatungen zur transparenten Darstellung von Finanzdaten für NRO an. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert (www.transparenz-leicht-gemacht.de). Im Frühjahr 2017 wird der Deutsche Spendenrat e.V. erstmals ein Spendenzertifikat an Mitgliedsorganisationen vergeben.

Weitere Informationen über den Spendenrat finden Sie unter www.spendenrat.de.

Über GfK

GfK steht für zuverlässige und relevante Markt- und Verbraucherinformationen. Durch sie hilft das Marktforschungsunternehmen seinen Kunden, die richtigen Entscheidungen zu treffen. GfK verfügt über langjährige Erfahrung im Erheben und Auswerten von Daten. Rund 13.000 Experten vereinen globales Wissen mit Analysen lokaler Märkte in mehr als 100 Ländern. Mithilfe innovativer Technologien und wissenschaftlicher Verfahren macht GfK aus großen Datenmengen intelligente Informationen. Dadurch gelingt es den Kunden von GfK, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das Leben der Verbraucher zu bereichern.

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Die „Bilanz des Helfens 2016“ können Sie hier herunterladen:

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