Pressemitteilung vom 23. November 2017

Spendenjahr 2017: Weniger Spenden für Geflüchtete

Geldspenden für Geflüchtete gehen um 16 Prozent zurück

Berlin, 23. November 2017 – Die Deutschen haben von Januar bis September 2017 rund 3,1 Milliarden Euro gespendet. Damit liegt das private Spendenaufkommen leicht über dem Vorjahr (plus ein Prozent). Die GfK-Studie „Bilanz des Helfens“, die jährlich im Auftrag des Deutschen Spendenrats durchgeführt wird, zeigt außerdem: 285 Millionen Euro wurden für Geflüchtete (im In- und Ausland) gespendet, deutlich weniger als noch im Vorjahr.

Rund 17 Millionen Menschen spendeten im Zeitraum Januar bis September 2017 Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das zwar 800.000 Menschen weniger, die Spendenhäufigkeit stieg jedoch von 5,5 auf 5,8 Spenden pro Person an. Durchschnittlich geben Spender, wie auch im Vorjahreszeitraum, 32 Euro pro Spendenakt. Gegenüber 2016 haben Mailings und Medien stärker den Anstoß zum Spenden gegeben. Und nicht-konfessionelle Organisationen profitieren in diesem Jahr stärker vom Spendenaufkommen als konfessionelle Organisationen.

285 Millionen Euro wurden für Geflüchtete gespendet

Auch wenn die Spendenhäufigkeit pro Spender für Geflüchtete im In- und Ausland zunimmt, liegt das Gesamtvolumen für diesen Spendenzweck insgesamt 16 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Verstärkt wird dieser Effekt durch den Rückgang der Anzahl der Spender (minus 17 Prozent). Die Durchschnittspende pro Spendenakt liegt mit 41 Euro zwar höher als der Spendendurchschnitt generell (32 Euro). Aber, auch hier ist ein Rückgang (minus 9 Prozent) zu beobachten.

Insgesamt spenden jüngere Menschen (bis 29 Jahre), aber auch die 30 bis 39-Jährigen, deutlich weniger Geld für Geflüchtete als noch im letzten Jahr. Während etwas über die Hälfte (53 Prozent) der Geldspenden in internationale Projekte fließen, gehen 47 Prozent an Projekte in Deutschland. Unterteilt man Letztere noch einmal in lokale und nationale Projekte, so zeigt sich, dass im Vergleich zum Vorjahr der Anteil „Spenden für lokale Projekte“ auf 37 Prozent gestiegen ist (plus acht Prozentpunkte).

Daniela Geue, Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrats e.V., fügt hinzu: „Diese Ergebnisse zeigen, dass Geflüchtete im Vergleich zum Vorjahr weniger im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Andere Spendenzwecke werden wieder wichtiger. Und speziell auf lokaler Ebene können Nachbarschaftsprojekte in diesem Jahr stärker profitieren.“

Spendenvolumen im Bereich humanitäre Hilfe steigt

Das Spendenvolumen stieg vor allem im Bereich der humanitären Hilfe. An Bedeutung haben innerhalb dieses Bereichs die Spenden für die Not-/Katastrophenhilfe gewonnen. Rund 69 Millionen Euro (Plus von 3,7 Prozentpunkte) wurden für diesen Zweck 2017 gespendet. Darunter fallen zum Beispiel Spenden für die Katastrophen in der Welt, insbesondere „Hunger in Afrika“. Das Plus ist vorrangig auf neue Spender, das heißt Spender, die im letzten Jahr für diesen Zweck nicht gespendet haben, zurückzuführen.

Zur Studie

Die „Bilanz des Helfens“ im Auftrag des Deutschen Spendenrats e.V. ist ein Teilergebnis der Studie GfK Charity*Scope, die auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer repräsentativen Stichprobe von 10.000 Panelteilnehmern basiert.

GfK Charity*Scope ermittelt fortlaufend Daten zum Spendenverhalten von privaten Verbrauchern in Deutschland. Unter anderem werden Spendenvolumen, Spendenhöhe und bevorzugte Tätigkeitsbereiche abgefragt. Als Spende zählen die von deutschen Privatpersonen freiwillig getätigten Geldspenden an gemeinnützige Organisationen, Hilfs- sowie Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchen. Nicht enthalten sind Erbschaften und Unternehmensspenden, Spenden an politische Parteien und Organisationen und gerichtlich veranlasste Geldzuwendungen, Stiftungsneugründungen und Großspenden über 2.500 Euro.

Die Daten zum Spendenverhalten für Flüchtlinge in Deutschland wurden im Januar 2016 in das GfK Charity*Scope integriert und stehen erstmals im 2 Jahresvergleich zur Verfügung.

Weitere Informationen

Daniela Geue
Deutscher Spendenrat e.V.
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M +49 170 2415436
geue@spendenrat.de

Bianca Corcoran-Schliemann
GfK
T +49 911 3953883
bianca.corcoran-schliemann@gfk.com

Zum Deutschen Spendenrat

Seit fast 25 Jahren setzen sich die Mitgliedsorganisationen des Deutschen Spendenrats e.V. für die Stärkung von Transparenz im deutschen Spendenwesen ein. Der Deutsche Spendenrat ist ein gemeinnütziger Dachverband von 65 Spenden sammelnden, gemeinnützigen Organisationen aus den Bereichen soziale und humanitäre Hilfe, Umwelt und Tierschutz, Kunst- und Kultur sowie Denkmalschutz. Mitglieder sind u.a. Deutsches Rotes Kreuz e.V. Bundesverband, Arbeiter-Samariter-Bund, Maltester Hilfsdienst, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Bethel, Aktion Deutschland Hilft, Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Er vertritt diese gegenüber der Öffentlichkeit sowie staatlichen, politischen und privaten Gremien. Die Mitglieder verpflichten sich, keine sittenwidrige Werbung einzusetzen und hohe Qualitätsstandards einzuhalten. Unter anderem sind Strukturen, Tätigkeit und Finanzen im Rahmen eines Jahresberichts jährlich und transparent offenzulegen. Verbraucher können sich beim Deutschen Spendenrat Informationen zum richtigen Spendenverhalten einholen. Er bietet auch Fortbildungen und Einzelberatungen zur transparenten Darstellung von Finanzdaten für NRO an. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert (www.transparenz-leicht-gemacht.de). Seit dem Frühjahr 2017 verleiht der Deutsche Spendenrat e.V. erstmals ein Spendenzertifikat an Mitgliedsorganisationen. Das neue Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. ist das einzige Prüfverfahren in Deutschland, bei dem externe Wirtschaftsprüfer die Qualitätskontrolle des Spendenzertifikats übernehmen.

Weitere Informationen über den Spendenrat finden Sie unter www.spendenrat.de.

Über GfK

GfK steht für zuverlässige und relevante Markt- und Verbraucherinformationen. Durch sie hilft das Marktforschungsunternehmen seinen Kunden, die richtigen Entscheidungen zu treffen. GfK verfügt über langjährige Erfahrung im Erheben und Auswerten von Daten. Rund 13.000 Experten vereinen globales Wissen mit Analysen lokaler Märkte in mehr als 100 Ländern. Mithilfe innovativer Technologien und wissenschaftlicher Verfahren macht GfK aus großen Datenmengen intelligente Informationen. Dadurch gelingt es den Kunden von GfK, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das Leben der Verbraucher zu bereichern.

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Die Studie zum „Spendenjahr 2017: Trends + Prognose“ können Sie hier herunterladen:

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